KI-Agenten, wie Chatbots und sprachbasierte Assistenten (z.B. ChatGPT, Perplexity, Claude) sowie Retrieval-Augmented-Generation-(RAG)-Systeme, extrahieren und beantworten Nutzeranfragen durch Inhalte aus dem Web. In der Webstrategie stellt sich die Frage, ob diese KI-Systeme als eigenständige Zielgruppe zu betrachten sind, ähnlich dem Mobile-First-Ansatz vergangener Jahre. Tatsächlich beeinflussen KI-generierte Suchanfragen zunehmend Markenwahrnehmung und Web-Traffic, weshalb Unternehmen jetzt über eine gezielte Optimierung für KI-Agenten (LLMO oder GEO) nachdenken sollten.
KI-basierte Suchassistenten wachsen rasant, erreichen derzeit aber nur einen Bruchteil des Traffics klassischer Suchmaschinen wie Google. Trotzdem zeichnet sich ein nachhaltiger Trend ab: Die Nutzung von KI-Systemen wie ChatGPT steigt rapide, besonders im B2B-Bereich, wo bereits fast 90 % der Entscheider generative KI in ihrem Kaufprozess einsetzen. Dieser Trend spiegelt sich in erheblichen Investitionen wider; Start-ups wie Scrunch AI verzeichnen enorme Zuwächse und starke Marktnachfrage.
Fazit: KI-Agenten werden zunehmend relevant. Unternehmen sollten frühzeitig Erfahrungen sammeln, um nicht den Anschluss zu verlieren.
B2B-Unternehmen nutzen KI-Agenten intensiv zur Marktrecherche, Kundenkommunikation und im internen Support. Entscheider verlassen sich immer öfter auf KI-generierte Empfehlungen, was diese Systeme zu wichtigen Vermittlern macht. Best Practices umfassen strukturierte Inhalte, maschinenlesbare Dokumente und spezielle KI-APIs, die es KI-Systemen erlauben, gezielt auf Unternehmensdaten zuzugreifen.
Wie zuvor bei Mobile-First und SEO stellt sich die Frage, ob Inhalte gezielt für KI-Agenten optimiert werden sollten. Anders als klassische Nutzer konsumieren KI-Agenten Inhalte ohne direkten Kontakt zur Website. Unternehmen sollten daher Inhalte klar, faktenreich und kontextreich aufbereiten und technische Aspekte wie schnelle Ladezeiten und strukturierte Daten berücksichtigen. Die parallele Nutzung von klassischen SEO- und KI-Optimierungsstrategien erscheint sinnvoll.
Eine eigenständige Agent Experience Platform (AXP) bietet maximal maschinenoptimierte Inhalte, jedoch mit höherem Pflegeaufwand und potenziellen Risiken der langfristigen Kompatibilität. Die Integration KI-freundlicher Optimierungen in die Hauptwebsite erscheint aktuell nachhaltiger und pragmatischer. Diese Methode vermeidet Content-Divergenz und nutzt vorhandene Synergien optimal aus.
Unternehmen sollten KI-Agenten ab sofort als wesentliche Zielgruppe ihrer Webstrategie betrachten und frühzeitig geeignete Maßnahmen ergreifen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei ist zunächst eine pragmatische Integration von KI-freundlichen Optimierungen auf der bestehenden Webseite ratsam, bevor komplexere Maßnahmen wie ein separater KI-Layer umgesetzt werden.