In diesem Blogartikel möchte ich dir anhand eines praktischen Beispiels die besonderen Vorteile eines integrierten Tutorials (Intool-Tutorial) erklären.
Dieser Ausspruch ist hinsichtlich der ergonomischen Betrachtung korrekt, jedoch in der Realität leider nicht immer dementsprechend umzusetzen. Sobald eine Software eine gewisse Komplexität erreicht, bedingt dies zumeist einer längeren Einarbeitungszeit oder den Besuch einer Schulung, um das Produkt nutzbringend verwenden und sein Potenzial ausschöpfen zu können.
Dies zeigt auch ein Blick auf die Fülle an Schulungsangeboten für Software, die im Web angeboten werden. Doch sind solche Schulungen zumeist sehr teuer und bedeuten einen hohen zeitlichen Aufwand, was einige Anwender durchaus abschreckt.
Auf dem Markt existieren generell zwei Arten von Software-Tutorials:
auf deren Vor- und Nachteile ich im Folgenden genauer eingehe.
In der Praxis findest du vor allem externe Tutorials. Hierbei sind die Trainingsinhalte nicht Teil der eigentlichen Anwendung.
Zu dieser Tutorialform zählen beispielsweise textuelle Anleitungen und Schulungsvideos, die dem Nutzer über eine Produktwebseite zur Verfügung gestellt werden sowie reale oder virtuelle Schulungen mit einem Trainer.
Häufig entscheiden sich Unternehmen für externe Tutorials, weil sie, im Vergleich zu Intool-Tutorials, mit geringerem Aufwand entwickelt und umgesetzt werden können. Folglich sind die Herstellungskosten für externe Tutorials in der Regel deutlich geringer.
Zudem besteht bei externen Trainings der Vorteil, dass sich diese separat vermarkten lassen, wie es beispielsweise bei Vor-Ort-Schulungen der Fall sein kann.
Von einem integrierten Tutorial spricht man, wenn es gemäß der technischen Implementierung ein Teil der Software ist. Hierbei sollen vor allem die Erstanwender einer Software mit den wichtigsten Kernfunktionen und Interaktionsmöglichkeiten vertraut gemacht werden.
Doch was zeichnet nun genau ein integriertes Tutorial aus und worin liegt sein Mehrwert gegenüber externen Trainingsangeboten?
Die Vorteile integrierter Tutorials lassen sich am besten an einem Beispiel erläutern.
Wir betrachten dabei die Lernanwendung des Cyber Security Risk Assessment Tools YAKINDU Security Analyst (now itemis SECURE).
Der Einstieg in die integrierte Lernanwendung erfolgt über das Hilfemenü der Software. Hierüber hat der Nutzer sowohl Zugriff auf die einzelnen Tutorialkapitel, als auch auf externe Informations- bzw. Trainingsinhalte, wie den User Guide oder ein Walkthrough Video.
Über das, zum Tutorial-Topic zugehörige Untermenü, kann der Nutzer entscheiden, ob er das Tutorial von vorn beginnen und chronologisch abhandeln möchte, oder ob er nur den Inhalt eines bestimmten Kapitels für seinen aktuellen Arbeitskontext benötigt.
Durch die Auswahl eines Tutorialkapitels öffnet sich, integriert in die eigentliche Toolumgebung, das entsprechende Kapitel im Hauptfenster.
Die Kapitel erklären dabei die dem Tool zugrundeliegende Methode, sowie die einzelnen Schritte einer Risikoanalyse eines technischen Systems. Der Nutzer durchläuft so bei der Abhandlung der einzelnen Aufgaben eine vollständige beispielhafte Risikoanalyse und interagiert bereits mit der eigentlichen Benutzungsoberfläche der Software.
Dieser Fakt macht den ersten wesentlichen Vorteil des integrierten Tutorials gegenüber externen Repräsentationsformen aus. Denn durch die aktive Arbeit mit dem realen User Interface, kann der Nutzer das Gelernte mit Interaktionen in der Software besser verknüpfen.
Somit können beispielsweise eben kennengelernte Aktionsaufruf-Methoden sofort live in der Anwendung getestet und schnell verinnerlicht werden.
Das Tutorial des YAKINDU Security Analyst (now itemis SECURE) erklärt zudem, welche Methoden zum Aktionsaufruf im Tool existieren, sodass sowohl der Maus-, als auch der Tastaturnutzer in die entsprechende Bedienung eingeführt werden.
Alle Kapitel des Tutorials folgen einem einheitlichen Aufbauschema. Dadurch finden sich Anwender schneller in der Lernumgebung zurecht und wissen wo welche Inhalte und Hilfestellungen zu finden sind. Anhand der Tab-Bezeichnungen der einzelnen Übungsfenster und der entsprechenden Titelzeilen, sieht der Nutzer seine aktuelle Position im Tutorial. Zudem kann er über einen Tabwechsel auch schnell zu zuvor geöffneten Kapiteln zurückspringen.
Unter dem Kapiteltitel jedes Übungsabschnittes findet man eine kurze Beschreibung des Trainingsabschnittes und die allgemeine Zielstellung. Der grau hinterlegte Text beinhaltet die jeweilige Aufgabenstellung (siehe zweite Abbildung). Auch hier sieht der Anwender immer genau, wie viele Aufgaben das Kapitel umfasst und in welcher Aufgabe er sich aktuell befindet. So kann er jederzeit seinen Trainingsfortschritt und seine aktuelle Position überprüfen.
Unter der Aufgabenbeschreibung werden zudem kontextspezifische Hints (blauer Text) eingeblendet. Dies sind Lösungshinweise die sich, abhängig von der Eingabe des Nutzers, automatisch anpassen.
Über die beiden nachfolgenden Schaltflächen hat der Anwender zudem die Möglichkeit zur vorherigen Aufgabe bzw. dem vorherigen Kapitel zurück zu springen (Go Back) oder die aktuelle Aufgabe zu überspringen (Skip).
Unter der Aufgabenbeschreibung befindet sich die eigentliche Arbeitsfläche. Hier erfolgen die, den Aufgaben entsprechenden, Eingaben durch den Nutzer. Ergänzend zu diesem Arbeitsbereich, können aber ebenso alle vordefinierten Shortcuts, Menüs, Sidebars und Schaltflächen des Tools verwendet werden. Innerhalb des Arbeitsbereiches lernt der Anwender zudem die üblichen Notationen kennen.
Der Anwender kann alle Trainingskapitel in beliebiger Zeit bearbeiten, jederzeit zu vorigen Aufgaben bzw. Kapiteln zurückspringen oder Schritte überspringen. Dies ermöglicht es ihm, die Aufgaben in seinem individuellen Lerntempo bearbeiten zu können.
Ein weiterer Pluspunkt integrierter Tutorials betrifft die Verfügbarkeit. Das Tutorial wird mit jeder Software-Version automatisch mitgeliefert, sodass jeder Nutzer des Tools auch sofort auf die aktuelle Version der Lernanwendung zugreifen kann. Daher wird keine externe Plattform benötigt, auf der die Lerninhalte aktualisiert und hochgeladen werden müssen. Zudem benötigt das Tutorial, im Gegensatz zu nur online verfügbaren Schulungsinhalten, keine Netzwerkverbindung und kann somit örtlich und zeitlich ungebunden vom Anwender genutzt werden.
Das Tutorial des YAKINDU Security Analyst (now itemis SECURE) liegt aktuell in einer Betaversion vor. Diese Version wurde bereits im Rahmen einer Nutzerbefragung durch einundzwanzig Anwender evaluiert.
Die Ergebnisse der Evaluation zeigten, dass bereits diese erste Version von den Nutzern sehr gut angenommen wurde. Sie nannten unter anderem positive Aspekte, wie:
Zusammenfassend bietet das integrierte Tutorial des YAKINDU Security Analyst (now itemis SECURE) also die folgenden Vorteile:
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Entwicklung und Implementierung eines solchen Intool-Tutorials, im Vergleich zu vielen externen Trainingsmöglichkeiten, deutlich höher ist. Wie das Beispiel des YAKINDU Security Analyst (now itemis SECURE) jedoch zeigt, kann sich dieser Einsatz gerade im Hinblick auf die User Experience sehr lohnen.
Welche Präferenzen hast du bei Software-Tutorials?
Schreib mir einen Kommentar, welchen Ansatz du bei Tutorials favorisierst und warum!