Deutschland ist beim Thema Logistik Vorreiter. Damit das zukünftig so bleibt, muss die Logistik mit der Digitalisierung Schritt halten.
Bisher war die Frachtschiffslogistik durch analoge Prozesse und den Austausch von Frachtbriefen über E-Mail und Clouddienste anfällig für Fälschungen. Nun wird sie durch die Blockchain-Technologie fälschungssicher und digital. Neben Logistikunternehmen, anderen IT-Dienstleistern und Hochschulen hat sich die itemis AG den nachhaltigen Herausforderungen der Digitalisierung im Bereich Frachtschiffslogistik gestellt und an einer Lösung für eine fälschungssichere Versendung von Transportdokumenten entlang der Logistik-Kette, mit der Blockchain-Technologie als Vertrauensinstanz gearbeitet.
Als Grundgerüst für die Logistik dient die HANSEBLOC Plattform, indem sie identitätsschützend den Transport aller Waren dokumentiert.
Mit dem Konzept “Sensorchain” wird zusätzlich die Manipulation von Sensoren erheblich erschwert. In der Praxis war dies bisher angewandt, um beispielsweise die teure Kühlung von Ware zu umgehen. Die Daten der Sensoren werden hierbei über die Blockchain abgesichert. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese sich selbstständig aufbaut und die jeweiligen Daten über Bluetooth austauscht. Zusammengefasst ist die Blockchain eine Datenquelle, die für Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit steht und dabei vielseitige Einsatzquellen bedient.
Für das Erreichen neuer Marktpotenziale stehen KMU’s vor der Herausforderung, ihre Innovationsstärke zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, bieten sich vor allem Netzwerke und Cluster an. Im Rahmen der Fördermaßnahme “KMU-NetC” haben sich anspruchsvolle Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsverbünde unter Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen ergeben. “KMU-NetC” ist Teil des Konzepts “Vorfahrt für den Mittelstand – Das Zehn-Punkte-Programm des BMBF für mehr Innovation in KMU”. Mit diesem Konzept sollen mehr Ideen, neue Anwendungsmöglichkeiten sowie neue Geschäftsmodelle gefördert werden. Forschungsergebnisse und Modelllösungen sollen dabei unter den KMU verbreitet und genutzt werden.
Fälschungssichere Informationsübermittlung ist eine aktuelle Herausforderung in den Bereichen Transport, Logistik und Spedition. Zolldokumente, Frachtbriefe und Transportbegleitpapiere werden analog in Papierform sowie über E-Mail- und Clouddienste und Frachtbörsen ausgetauscht. Das Problem stellt dabei nicht der Mangel Softwarelösungen und Schnittstellen dar, sondern die nicht einheitlichen Standards, die dazu führen, dass die Interoperabilität nicht gegeben ist. Mithilfe der Blockchain-Technologie versucht das Hansebloc Projekt, dieses Problem nachhaltig zu lösen. HANSEBLOC verfolgt dabei einen neuen Ansatz für vollautomatisierte Geschäftsbeziehungen. Grundlage dafür bietet die Ausführungsgarantie und die bestehenden Systeme im Bereich Spedition und Transportmanagement. Diese werden um einen sicheren elektronischen Austausch von Frachtdokumenten ergänzt. Das Resultat sind die Beseitigung von Datenverlusten und die Ermöglichung von automatisierten organisationsübergreifenden Prozessen.
Das HANSEBLOC Projekt hat sich das Ziel gesetzt, durch die Verwendung von Blockchain- und Distributed-Ledger-Technologien (DLT) Logistikketten zu automatisieren und transparenter zu gestalten. Parallel dazu soll die Anzahl der Medienbrüche auf ein Minimum reduziert werden. Durch diese innovativen Schritte soll Manipulationsanfälligkeit gesenkt und die Vertrauenswürdigkeit der Information sichergestellt werden. Die im weiteren Transportverlauf anfallenden Informationen (Daten über Grenzübergänge, Transportübergaben, Modalitätswechsel etc.) werden über sogenannte Smart Oracles als Schnittstellen zwischen der digitalen und der physischen Welt, ebenfalls auf sichere, vertrauenswürdige und manipulationsresistente Weise, in den Datenfluss integriert. Die vertragliche Logik wird dabei in Smart Contracts hinterlegt. Das angestrebte Lösungsszenario besteht aus der Kombination der vier Komponenten – Frachtbrief, Smart Contracts, Blockchain und Smart Oracles. Im Gegensatz zu anderen Projekten fokussiert dieses Projekt stark lokale, aber erweiterbare Lösungen. Diese sollen in einem überschaubaren Zeitrahmen nicht nur prototypisch, sondern vollumfänglich in Betrieb gehen und somit zu einem Vorteil für die beteiligten Unternehmen der Logistik-Initiative Hamburg führen.
Die itemis AG sorgt vor diesem Hintergrund für die Endbenutzer-freundliche Definition von Smart Contracts mithilfe einer domänenspezifischen Sprache (DSL). Diese berücksichtigt Verifikations- und Simulations-Aspekte und ermöglicht die Generierung von ausführbarem Code, für die Blockchain.
Ein ausführlicher Beitrag mit allen Abschlussberichten ist auf der Webseite der Logistik-Initiative Hamburg zu finden. Zum itemis-Schlussbericht des HANSEBLOC-Projekts geht es hier.