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60 Prozent der Paare in Deutschland mit Kindern unter drei Jahren wünschen sich, die Elternzeit gleichmäßig auf beide Erziehungsberechtigte aufteilen zu können. 

-- Väterreport 2016, BMFSFJ

Im Juli diesen Jahres wurde unser zweites Kind geboren. Dass ich pünktlich zur Geburt in Elternzeit und Elternteilzeit gehen wollte, war schon früh klar.

 Auch beim ersten Kind hatte ich es so gemacht – da jedoch noch bei einem anderen Arbeitgeber.


Rechtsanspruch auf Elternzeit seit zehn Jahren

In Deutschland gibt es Elternzeit und Elterngeld seit nunmehr zehn Jahren. Das Familienministerium zog anlässlich dieses Jubiläums mit dem “Väterreport 2016” vor kurzem Bilanz. Diese zeigt zwar, dass sich im Vergleich zu den Zeiten vor dem Elterngeld einiges getan hat, es lässt sich aber auch noch jede Menge Luft nach oben ablesen. Tatsächlich nehmen nämlich nur gut ein Drittel der Väter heutzutage Elterngeld in Anspruch und der überwiegende Teil davon (80 %), geht lediglich die zwei sogenannten “Partnermonate” in Elternzeit. Es heißt zwar, dass “die Beantragung der Elternzeit nicht der Zustimmung des Arbeitgebers bedarf” (BMFSFJ), doch in unserer (Arbeits-)Realität sieht das ja oft doch ganz anders aus. Sich eine Auszeit für die Familie zu nehmen, ist nämlich hierzulande längst nicht so einfach, wie der Satz aus dem Gesetzestext den Anschein macht.

Arbeit & Familie bei itemis

Während ich bei meinem früheren Arbeitgeber auf Nummer sicher ging und die Elternzeit aus Gründen des Kündigungsschutzes erst acht Wochen vor dem errechneten Geburtstermin ankündigte, war mir schnell klar, dass ich das bei itemis schon deutlich früher kommunizieren konnte. Das lag einerseits an einem der ersten Sätze in meinem Arbeitsvertrag, der mich in der “kinder- und familienfreundlichen Unternehmensphilosophie”, die itemis repräsentiert, willkommen hieß. Andererseits gab es aber auch unter den Kollegen und Kolleginnen dementsprechende Signale und ganz generell macht die Arbeitsatmosphäre jedem deutlich, dass hier über derlei Themen offen gesprochen werden kann.

Ungefähr ein halbes Jahr vor dem errechneten Geburtstermin sprach ich also erstmals mit meinem Teamleiter und den Kollegen im Berliner Büro darüber, dass ich ab der Geburt unseres zweiten Sohnes für zwei Monate in Elternzeit gehen und direkt im Anschluss noch drei Wochen Urlaub nehmen möchte. Außerdem plante ich eine längere Abwesenheit von fünf Monaten für 2018.

Schnell stellte sich heraus, dass meine leichte Nervosität vor der Ankündigung unbegründet war. Wie vermutet, ist Elternzeit bei itemis kein Fremdwort und die Selbstverständlichkeit, mit der mein Anliegen behandelt wurde, tat gut.

Zugegeben, meine Tätigkeit bei itemis macht es mir eventuell etwas einfacher, Elternzeit zu koordinieren, da ich “nur” für itemis tätig und nicht in Kundenprojekten eingebunden bin. Dennoch bedeutet meine Abwesenheit für das Team, mit dem ich zusammenarbeite, selbstverständlich ein erhöhter Koordinationsaufwand und die Übernahme zusätzlicher Aufgaben. Für eine möglichst reibungslose Übergabe, setzte ich mich schon früh mit dem Team zusammen und bereitete alle nötigen Dokumente vor. Bei gemeinsamen Treffen und Hangouts koordinierten wir die unterschiedlichen Aufgaben während meiner Abwesenheit. Dies frühzeitig angegangen zu sein, war für einen reibungslosen Übergang sehr wertvoll.

Wieder da

Nach meiner Rückkehr ins Büro Ende Oktober, hätte das Willkommen nicht optimaler ausfallen können. Es wurde ein Frühstück organisiert und wir saßen zusammen und besprachen, was angefallen war und was ansteht. Auch bei der ersten Abstimmung mit unserem Hauptstandort in Lünen wurde ich herzlich zurück ins Team empfangen und wir koordinierten ganz unkompliziert die Rückübergabe. Während meiner Abwesenheit war die Tatsache, dass bei itemis für die interne Kommunikation Slack benutzt wird, sehr hilfreich, um auf dem Laufenden zu bleiben. Wenn Zeit war, schaute ich durchaus mal in gewissen Kanälen vorbei – einen überlaufenden E-Mail-Posteingang hätte ich wohl eher nicht öffnen wollen.

Nun, da ich wieder arbeite, genieße ich die Flexibilität, die dank Home-Office-Option und Vertrauensarbeitszeit bei itemis zur Verfügung steht.

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Normal ist das (noch) nicht

Mich beeindruckte die Unterstützung von allen Seiten sehr. Nun könnte man sagen, dass das bei itemis nun mal so ist, aber trotz einem Jahrzehnt Elternzeit und Elterngeld ist das, was ich erfahren habe, scheinbar nur bei einem Bruchteil der Unternehmen hierzulande Normalität und das höre ich auch bei Berichten aus dem Freundes- und Familienkreis. Der beste Rechtsanspruch auf Elternzeit ist nichts wert, wenn dies nicht auch seitens der Arbeitgeber und der Gesellschaft akzeptiert wird. Ich bin froh, dass wir bei itemis bereits viel dazu beitragen, dass sich die Verhältnisse mehr in die Richtung verschieben, die sich bereits über 60 Prozent der Paare in Deutschland wünschen.

Arbeiten bei itemis – das klingt interessant für dich? Dann schau dich doch noch weiter auf unseren Karriereseiten um.

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