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Gendern: Sprachkatastrophe oder Inklusionswerkzeug?

Geschrieben von Mirja Sauer | 08.06.2023

Schon allein der Gedanke ans Gendern lässt manche von uns die Augen rollen. Für einige scheint es, als würde diese "Sprachkatastrophe" direkt aus der Hölle selbst kommen, nur um unser schönes Deutsch zu entstellen. Als ob es sich hierbei um einen persönlichen Angriff handelt, eine unzumutbare Anforderung, die uns aufgezwungen wird.

Aber ist das tatsächlich so? Oder nehmen wir uns nicht selbst zu wichtig?

Sprache ist lebendig und entwickelt sich weiter. Wir uns ja schließlich auch. Manchmal ist eine Veränderung vielleicht etwas unbequem oder ungewohnt. Vor allem, wenn man das Gefühl hat, selbst keinen unmittelbaren Nutzen davon zu haben.

Mir persönlich ist das Gendern übrigens völlig egal. Mich darf man also auch gern als Mitarbeiter oder Kollege bezeichnen. Juckt mich nicht! 🤷‍♀️

⭐️Und trotzdem gendere ich.⭐️

Denn es dreht sich ja nicht alles nur um mich. Es wäre doch purer Egoismus, wenn ich diese kleinen Bemühungen nicht auf mich nehmen würde, nur weil sie für mich nicht wichtig sind.

Niemand von uns ist so wichtig, dass er oder sie die persönliche Bequemlichkeit über das Wohlgefühl anderer stellen sollte. Meine Meinung!

Mal abgesehen davon, dass es doch auch keine große Mühe ist, ein paar Sternchen in unsere Texte einzufügen. Und wenn das Gedern dazu beiträgt, dass sich mehr Menschen in unserer Gesellschaft repräsentiert und respektiert fühlen, dann passe ich meinen Sprachgebrauch gern an. So einfach ist das.😊

Und klar: Ich mache auch Fehler. Manchmal vergesse ich das Gendern einfach, manchmal verwende ich es an der falschen Stelle und manchmal klingt es einfach komisch in meinen Ohren. Was soll’s - dann arbeite ich halt daran.

Wer sich vom Gendern gestört fühlt, sollte vielleicht mal reflektieren, warum eine kleine Sprachveränderung eine so starke Emotion auslöst. Denn, wer gendert, nimmt doch niemandem etwas weg, sondern fügt etwas hinzu: Inklusion. 🌈

Was denkst du?

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