Die Digitalisierung von Informationen hat einen immer stärkeren Einfluss auf Unternehmen. Dieser Prozess wird vielfach auch als “Digitale Transformation” bezeichnet. Für viele Branchen führt dieser Umbruch zu so starken Veränderungen, dass sich ganze Geschäftsmodelle radikal wandeln: Dienstleister, der Groß- und Einzelhandel, Banken, Versicherungen und die Automobilindustrie – fast alle Branchen sind betroffen. Viele Firmen haben daher die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse und die Einführung damit verbundener Technologien zu der wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre erklärt.
Schauen wir uns die Trends, Rahmenbedingungen und Herausforderungen der digitalen Transformation doch einmal genauer an.
Der Einfluss technischer Trends am Beispiel von Social Media
Es gibt Technologien, die den Prozess der digitalen Transformation maßgeblich beeinflussen. Dazu gehören z.B. Social Media und Web 2.0, Mobile Services, Cloud Computing, Internet of Things, Big Data oder Industrie 4.0. Neben diesen branchenübergreifenden Trends existieren weitere, branchenspezifische Trends wie z.B. Elektromobilität oder autonomes Fahren für die Automobilindustrie.
Der Einfluss von Social Media wird für viele Unternehmen schnell deutlich: Die Gewinnung neuer Kunden wird inzwischen maßgeblich durch diesen Trend geprägt. In vielen Unternehmen werden daher neue Stellen, z.B. für Social Media- oder Community Manager geschaffen, damit sie diesen Trend angemessen begegnen und von ihm profitieren können.
Rahmenbedingungen für Veränderungsprozesse
Die Einführung neuer Technologien erfolgt in der Regel nicht “auf der grünen Wiese”, sondern im Kontext bestehender Rahmenbedingungen. Langfristig müssen Unternehmen wirtschaftlich handeln, um am Markt zu bestehen. Gesetze und Normen bilden den rechtlichen Rahmen für Unternehmen und Produkte. Organisationsstrukturen und Prozesse definieren die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen. In allen Bereichen werden Methoden und Werkzeuge zur Durchführung verschiedener Aufgaben verwendet.
Softwareentwicklung als zentrale Wertschöpfungsaufgabe
Zu den Herausforderungen der digitalen Transformation zählt auch das Management von neuem Wissen, welches sich aus der Einführung von neuen Technologien ergibt. Funktionen werden in der digitalen Welt immer häufiger durch Software realisiert. Die Entwicklung von Software wird damit zur zentralen Wertschöpfungsaufgabe. In fast allen Bereichen haben Unternehmen zudem mit stark erhöhter Systemkomplexität zu kämpfen – und das bei sich stets ändernden Anforderungen und dem Druck, schnell mit neuen Produkten an den Markt zu gehen.
Die folgende Abbildung veranschaulicht die Zusammenhänge zwischen Technologietrends, Rahmenbedingungen und Herausforderungen.
Anhand dieser Übersicht lässt sich identifizieren, welche Ziele für Unternehmen verstärkt in den Vordergrund treten, welchen Rahmenbedingungen sie unterliegen und welche konkreten Herausforderungen es zu lösen gilt.
Mobile Softwareentwicklung und Digitalisierung
Um den Ansatz zu veranschaulichen, schauen wir uns nachfolgend ein konkretes Beispiel an:
Unser Beispielunternehmen entwickelt mobile Apps, die Patienten bei der Einnahme von Medikamenten und dem Management von Nebenwirkungen unterstützt. Über ein Mobiltelefon wird die Einnahme von Medikamenten sowie Größen wie Fieber, Übelkeit oder die aktuelle Gemütslage erfasst. Die Apps geben dann Hinweise zur Dosierung oder empfehlen Verhaltensmaßnahmen bis hin zur sofortigen Kontaktaufnahme eines Arztes. Patienten werden auf diese Art enger betreut und es werden bessere Therapieergebnisse bei geringerem Patientenrisiko erzielt.
Die Herausforderungen bei der Umsetzung dieser Lösung sind vielfältig. Neben Ärzten müssen Mitarbeiter mit Mobile- und Cloud Computing-Kenntnissen gewonnen werden. Das Wissen, welches in den medizinischen Teams vorhanden ist, muss in Software umgesetzt werden. Da es sich um eine Anwendungen handelt, bei der Kunden zu Schaden kommen können, kommt dem Thema Qualitätssicherung und Zertifizierungen eine besondere Rolle zu. Aus den rechtlichen Rahmenbedingungen ergeben sich umfangreiche Anforderungen an Tracing und Dokumentation. Hinzu kommt, dass sich Anforderungen z.B. durch neue Erkenntnisse im Medizin-Umfeld selbst im laufenden Betrieb noch ändern können.
Mit traditionellen Entwicklungsmethoden dauerte die Entwicklung einer Applikation ein bis zwei Jahre – spätere Änderungen nicht mit berücksichtigt. Dieser Zyklus soll auf wenige Monate reduziert werden.
Warum ein modellbasierter Ansatz in Kombination mit domänenspezifischen Sprachen nicht nur in diesem Fall optimal zur Lösung geeignet ist, beschreiben wir in einem weiteren Artikel.
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