Wenn der Einsatz von Traceability doch zusätzliche Kosten und Zeitaufwände verursacht, wie sollen Zeit und Kosten gleichzeitig wieder eingespart werden können? Einige Möglichkeiten ergeben sich direkt aus den Vorteilen, die Traceability für Ihr Projekt mit sich bringt:
Auch Aufwand und Kosten der Traceability selbst können gesenkt werden. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:
Traceability Management lässt sich im einfachsten Fall mit einer zweidimensionalen Matrix durchführen, in der zwischen zwei Entwicklungsartefakten ein symbolischer Trace gesetzt wird – zum Beispiel zwischen einer Implementierung und einem dazugehörigen Testfall. Allerdings wird in mittleren und großen Projekten schnell klar, dass diese Vorgehensweise zu fehleranfällig und unzureichend für ein effizientes Traceability Management ist. Es wird also eine dedizierte Anwendung benötigt, die die Projektbeteiligten in allen Phasen des Traceability Managements möglichst gut unterstützt und folgende Aspekte berücksichtigt bzw. bereitstellt:
Vor allem die beiden ersten Punkte wollen wir näher betrachten, sind sie doch entscheidend für ein erfolgreiches Traceability Management.
Entwicklungsartefakte liegen in einem typischen Software-Projekt üblicherweise in Anwendungen (IDEs, Modellierungs- oder Requirementtools) oder verschiedenen Formaten (Text-, Word- oder Exceldateien) vor. Beim Verlinken dieser Artefakte müssen daher zwangsläufig Format- bzw. Anwendungsgrenzen überwunden werden. Bietet die zu nutzende Traceability-Anwendung diese Möglichkeit nicht, wird sich ein effizientes und damit tragfähiges Traceability Management nicht etablieren lassen. Auch helfen Traceability-Anwendungen, die Artefakte aus anderen Anwendungen importieren, nur bedingt weiter. Zwar kann auch mit einer solchen Lösung die Traceability gewährleistet werden, allerdings mit erhöhten Kosten und Nachteilen: Durch den Import liegen die Artefakte jeweils doppelt in den Ursprungsanwendungen und in der Traceability-Anwendung vor und müssen fortlaufend synchronisiert werden. Um eine optimale Traceability zu garantieren, müssen daher anwendungsübergreifende Traces unterstützt werden.
Des Weiteren muss eine Traceability-Anwendung in der Lage sein, aufgrund von gemeinsamen Merkmalen, wie z. B. gleichen IDs, automatisiert Traces zwischen Artefakten aus vorgegebenen Artefakttypen zu erstellen. Gibt es für solche gemeinsamen Merkmale entsprechende Vorgaben im Projekt und werden diese konsequent bei der Artefakt-Erstellung angewendet, lassen sich die zugehörigen Tracedaten schnell und mit wenig Aufwand automatisiert erstellen. Somit entfällt das größte Argument gegen die Nutzung von Traceability – nämlich der enorme Zeitaufwand durch das manuelle Anlegen von Traces .
Traceability Management ist eine große und nicht zu vernachlässigende Hilfe im täglichen Projektalltag. Zwar bedarf es einer sorgfältigen Planung, einer konsequenten Durchführung und einer entsprechenden technischen Unterstützung, damit Traceability zu einem Mehrwert für das jeweilige Projekt wird – die Vorteile für den gesamten Projektverlauf sprechen allerdings für sich. Der Einsatz lohnt sich!