Kennt ihr eigentlich noch Ada? Die erste standardisierte Hochsprache, die in den 1970er-Jahren von Jean Ichbiah entwickelt wurde?
Die meinen wir an dieser Stelle gar nicht: Wir sprechen von Ada Lovelace, der Frau, nach der die Programmiersprache Ada benannt wurde.Geboren im Jahr 1815 war sie eine britische Mathematikerin und die erste Programmiererin – oder besser: der erste Programmierer – überhaupt. Denn das, was sie für die Informatik geleistet hat, hat vor ihr weder eine Frau noch ein Mann geschafft.
Ada Lovelace und die Analytical Engine
Berühmt wurde sie durch ihre “Notes”, Überlegungen zu einem nie fertiggestellten maschinellen Computer, der Analytical Engine von Charles Babbage. Eigentlich sollte sie nur eine Beschreibung dieser Engine übersetzen – ihre Anmerkungen waren jedoch bei der Veröffentlichung doppelt so lange wie der eigentliche Artikel und absolut bahnbrechend. Denn ihre Überlegungen waren ihrer Zeit weit voraus und sind die Grundlage für die moderne Rechenarchitektur und Programmierung.
So erkannte sie bereits um 1840, dass es eine Unterscheidung zwischen einer bloßen Rechenmaschine und einem Computer geben müsste. Sie unterschied außerdem den physischen und den symbolischen Teil der Analytical Engine – also Software von Hardware.
Nicht nur waren ihre Erkenntnisse ihrer Zeit weit voraus, Ada widersetzte sich mit ihnen auch gängigen Konventionen. Naturwissenschaftliche interessierte und vor allem arbeitende Frauen waren damals nämlich noch lange nicht die Regel.
Amazing Grace Hopper
Doch Ada war nicht die einzige Pionierin in Sachen Programmiersprachen. Grace Hopper zum Beispiel war Informatikerin und arbeitete als Forscherin im Computerlabor von Harvard. Sie kam bereits in den 1940er-Jahren auf die Idee, dass Programmiersprachen doch auch anders – nämlich verständlicher – als nur in Einsen und Nullen darstellbar sein müssten.
1952 entwickelte sie den ersten Compiler (A-0) und war an wegweisenden Projekten beteiligt, die unter anderem für die Vorentwicklung der Programmiersprache COBOL zentral waren.
Grace gehörte außerdem bis 1966 der US-Marine-Reserve an, die sie 1967 mit 61 Jahren wieder in den aktiven Dienst versetzte – und zwar, um Computerthemen zu lösen. Im Alter von 80 Jahren ging sie dann – mit dem Rang eines Flottenadmirals – zum zweiten Mal in den Ruhestand. Ihr Spitzname “Amazing Grace” kommt also nicht von ungefähr.
Es gibt natürlich noch viele Frauen, die einen wertvollen Beitrag zu der Entwicklung von Computern, Programmiersprachen – ja, der heutigen IT geleistet haben: Mary Allen Wilkes, Adele Goldberg oder Christiane Floyd sind nur einige davon. Und nicht nur darum finden wir, dass sich viel mehr Frauen (und im Zweifel auch Männer ;)) das Zitat von Grace Hopper zu Herzen nehmen sollten: “If in doubt – do it!”, also: “Im Zweifel – tu es!”
Ihr wollt in die IT? Ihr könnt gut programmieren und seid leidenschaftlich bei der Sache? Dann lasst euch nicht davon abschrecken, dass die IT noch immer eine Männerdomäne ist, sondern tut es einfach. Seid selbst die Pionierin – und bewerbt euch zum Beispiel bei uns :)
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