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Wer als kreatives, modernes Unternehmen etwas auf sich hält, kommt an dem neuesten Hype nicht vorbei: Design Thinking ist das Thema, das Unternehmen über Branchen hinweg bewegt.

Doch nicht nur darum haben wir uns bei itemis mit dem Thema näher auseinander gesetzt. 

Wir wollten herausfinden, was hinter diesem Buzzword steckt und ob die Methoden und Techniken nicht auch etwas für uns sein könnten.

Design Thinking – Was heißt das eigentlich?

Über die Grundlagen des Design Thinking habe ich bereits geschrieben. Kurz gesagt: Mit “Design” hat Design Thinking wenig zu tun und es ist auch weit mehr als eine Ansammlung von Methoden. Hinter Design Thinking steckt vielmehr ein Mindset, das mir mit verschiedenen kreativen Ansätzen hilft, über meinen eigenen Tellerrand zu schauen. Es zwingt mich dazu, mich detailliert mit einem komplexen Problem (der sogenannten Design Challenge) auseinander zu setzen, um darauf aufbauend Lösungsansätze aus mir herauszukitzeln, auf die ich in einem schnöden Brainstorming nicht gekommen wäre.


Die kreative Lösung komplexer Probleme durch unorthodoxe Ansätze - klingt gut, haben wir uns bei itemis gedacht, und uns darum mit Ferdinand Grah – seines Zeichens Creative Leader und Design-Thinking-Coach – in Verbindung gesetzt. Wir wollten wissen: Wie gut funktioniert Design Thinking wirklich?

Design Thinking: Creativity in use bei itemis

Mit einer eigens für uns entwickelten Workshop-Reihe, die sich über ein halbes Jahr erstreckte, wollten wir uns also auf die Spuren des Design Thinking begeben und vor allem zwei Ziele verfolgen:


  1. Wir wollten als Workshop-Teilnehmende selber erfahren, wie Design Thinking funktioniert.

  2. Wir wollten in der Lage sein, selber Design-Thinking-Workshops durchzuführen und anzuleiten und darum das Mindset, die Methoden und notwendigen Rahmenbedingungen für einen guten Workshops detaillierter kennenlernen.


Ziel 1 verfolgten wir in einer recht großen Gruppe von insgesamt 12 Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern. Aufgeteilt in zwei Gruppen gingen wir einer auf itemis zugeschnittenen, beispielhaften Design Challenge auf den Grund und stellten schnell fest – es funktioniert. Wir beendeten die Workshops mit zwei Prototypen, die man durchaus realisieren könnte.

Ziel 2 verfolgten wir mit einem kleineren Team, das in den weiteren Workshops noch enger zusammenrückte. Auch diese Wirkung von Design Thinking bemerkten wir schnell: Als Gruppe arbeitet man über einen bestimmten Zeitraum sehr eng und konzentriert zusammen und stärkt das Gruppengefühl.

Ferdinand gab uns in den folgenden Workshops die Möglichkeit, tief in die einzelnen Bereiche des Design Thinking einzutauchen, um herauszufinden, welche Ansätze sich für itemis eignen. Wir probierten einzelne Methoden immer wieder aus und waren jedes Mal überrascht, zu welchen Ergebnissen wir kamen, wenn wir unsere Komfortzone nur ein kleines bisschen verließen – und so z. B. bei Crazy 8 anfingen, zu zeichnen und zu skizzieren, obwohl wir uns alle vorab einig waren, dass an uns keine Künstlerinnen und Künstler verloren gegangen sind.

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Auch wenn die Workshoptage mitunter lang und natürlich auch anstrengend waren, wir bekamen alle Lust, das Thema weiterzutreiben und mit unseren itemis-Kolleginnen und -Kollegen umzusetzen – kein Wunder also, dass Ferdinand uns bestätigte, das Design-Thinking-Mindset verinnerlicht zu haben ;)

Unsere Erfahrung mit Design Thinking

Natürlich ist Design Thinking nicht nur kurzweiliger Spaß – diesen Anspruch hat es auch gar nicht. Design Thinking ist Arbeit. Um zu funktionieren, setzt es nicht nur voraus, dass alle Workshop-Teilnehmer hinter dem Mindset stehen – wobei das ein sehr wichtiger Punkt ist. Mit Sätzen wie “Das klappt niemals bei uns!” oder “Das funktioniert schon technisch nicht.” kommt man nicht weit – stattdessen ist es wichtig, die gegebenen und vermeintlich starren Rahmenbedingungen erst einmal außenvorzulassen und groß zu denken, vielleicht auch auf den ersten Blick zu groß – ganz getreu dem Motto “Aim for the moon. Even if you miss, you might land among the stars”.

Schnell merkten wir, dass der kleine Satzanfang “Ja, aber….” ziemlich hinderlich ist, wenn es darum geht, groß und mutig zu denken. Warum nicht lieber “Ja, und…” sagen – auch wenn wir am eigenen Leib erfahren haben, wie schwierig es sein kann, Vorschläge und Ideen nicht abzuwiegeln, sondern auf ihnen aufzubauen.

Doch genauso notwendig ist es, die nicht so einfachen, anstrengenden Phasen zu durchlaufen und sich zum Beispiel sehr intensiv mit dem komplexen Ursprungsproblem, der Design Challenge, auseinander zu setzen.

Man muss einen physischen Raum schaffen, der nicht nur die eigene Kreativität anregt, sondern auch Kritik und ehrliche Worte zulässt.

Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass das Thema nicht mit Ende des Workshops abgeschlossen ist – die Arbeit geht danach weiter (Stichwort: Do it on monday!). Denn der entwickelte und getestete Prototyp und Lösungsansatz setzt sich ja nicht von allein in die Tat um – er muss umgesetzt werden und zwar nicht im Alltag, mit all seinen Tücken.

The big YES

Und wie geht es nun weiter? Wir haben gemerkt, dass Design Thinking funktioniert und zu itemis passt. Groß denken, mutig sein und sich auch mal etwas trauen, sind Eigenschaften, die für uns zur Unternehmenskultur gehören und perfekt mit dem Mindset des Design Thinking zu vereinbaren sind. Mindestens genauso wichtig ist uns Ehrlichkeit – und dazu gehört auch, sich einzugestehen, dass es Probleme gibt, gerade in einem wachsenden Unternehmen. Seien es Abläufe, die zu kompliziert oder Kommunikationswege, die zu lang geworden sind. Kein Wunder also, dass wir gerade mitten in der Planung eines Design-Thinking-Workshops stecken. Denn uns ist klar: Kein Unternehmen ist perfekt. Auch itemis nicht.

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